Fontänenteich

Treideln auf der Ilmenau

Der Fontänenteich wird von Einheimischen auch „Karrer“ genannt. Das ist eine Bezeichnung, die vermutlich aus dem Alt- oder Mittelhochdeutschen stammt und mit dem Treideln der Boote oder Karren entlang der Ilmenau zu tun hat.

Beim Treideln zog man Lastkähne oder Flöße vom Ufer aus mit Zugtieren. Esel, Ochsen und seltener Pferde liefen auf dem sogenannten „Treidelpfad“ neben dem Wasser entlang. Auf diese Weise konnte man Waren auch flussaufwärts transportieren.

Bevensen war im Mittelalter und der frühen Neuzeit ein wichtiger Umschlagplatz, an dem Waren vom Land für den Wassertransport verladen wurden. Denn ab hier war die Ilmenau schiffbar. Der Karrer war also einst das Hafenbecken von Bevensen, in dem die Boote lagen, um be- oder entladen zu werden.

Diese „Wasserstraße“ spielte vor allem im Spätmittelalter eine große Rolle, als über Bevensen das Holz für die vielen Salinen in die Salzstadt Lüneburg verschifft wurde.

Der Fontänenteich ist malerisch in die Uferbepflanzung der Ilmenau eingebunden. Rechts vom Teich steht eine relativ junge Kupferbirke (Betula albosinensis). Sie stammt aus den Bergwäldern Chinas und hat eine interessante Rindenfärbung. Beim Wachstum lösen sich die oberen Rindenstreifen ab und zum Vorschein kommt frische kupferfarbene Rinde, die in der Sonne wunderschön leuchtet.

Zur Linken ist eine große, alte Weide, die gerne in der Nähe von Gewässern steht. Weiden sind sehr wichtig für die Insektenvielfalt, da ihre blühenden Weidenkätzchen zu den frühesten Nektarquellen im Vorfrühling (ab Februar) gehören.

Hinter der Brücke liegt ein großes Gebüsch aus sibirischem Hartriegel. Es dient den Kranichen im Kurpark als Versteck und Nistplatz. Im Winter sieht man die roten Hölzer schon von fern durch den ganzen Park.