Der Kurparkguide

Taschentuchbaum

Richtung Sonne - Ein Hörspiel-Spaziergang

Folgen Sie Charlie, Emma und Karl auf einem weiteren Kapitel ihrer Entdeckungsreise.

Dauer: 2:34 Minuten

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Wundersame Blütenpracht

Man könnte ihn mit einer Linde verwechseln. Frischgrüne, herzförmige Blätter trägt der Taschentuchbaum, botanisch Davidia involucrata genannt.

Außerhalb seiner Blütezeit wirkt er fast unscheinbar und sticht zwischen den umstehenden Bäumen kaum hervor, doch im Mai und Juni machen ihn seine handtellergroßen Scheinblüten zum Blickfang. Dann ist er über und über dekoriert mit den schneeweißen Taschentuchblüten, die sich im leichtesten Wind wiegen. Klar, warum die Bäume in ihrer asiatischen Heimat auch „Auf-Wiedersehen-Baum“ genannt werden.

Ein anderer Name ist Taubenbaum, denn mit etwas Fantasie sieht es so aus, als säße ein ganzer Schwarm weißer Tauben in der Baumkrone.

Erinnerung ist eine Blüte, die im Herzen nicht welkt.

Ruth W. Lingenfelser

Deutsche Dichterin

Impressionen

Wissenswertes

Expertenwissen

Der Taschentuchbaum ist die einzige Art der Pflanzengattung Davidia. Das bedeutet, diese Baumart hat keine direkten Verwandten in der Pflanzenwelt. Die Botaniker sind sich bis heute nicht einig, in welche übergeordnete Pflanzenfamilie man den Baum einordnen soll.

Entdeckt wurde der Taschentuchbaum im Jahr 1868 in China durch den französischen Ordenspriester und Naturforscher Jean Pierre Armand David. Ihm zu Ehren bekam der Taschentuchbaum seinen wissenschaftlichen Namen.

Erst 35 Jahre später gelang es, den Taschentuchbaum aus Samen in Europa zu ziehen und zu vermehren. Seitdem ist er als dekorativer Parkbaum überaus beliebt.

Die großen weißen „Blütenblätter“ des Taschentuchbaums gehören genau genommen gar nicht zur Blüte. Sie sind sogenannte „Hochblätter“, also spezielle Laubblätter, die die Funktion von Blütenblättern übernehmen.

Beim Austrieb sind sie noch grün, wie die übrigen Blätter. Erst während der Blütezeit verlieren sie ihre grüne Farbe. Dadurch lenken sie die Aufmerksamkeit auf die eigentlichen Blüten, die als unscheinbare Kugeln geschützt zwischen den Hochblättern sitzen.

Nach der Blüte fallen diese weißen Blätter ab und aus den Blüten entwickeln sich 3 bis 4 Zentimeter große Steinfrüchte an rötlichen Stielen, die etwas an Oliven erinnern.